Zwischen 
 Kicker und 
Hütchen-
Spiel
  
  Als ich zum ersten Mal in die Jugendräume der Friedenskirche kam, dachte ich: „Wahnsinn, hier ist viel möglich
  und das mitten in einer Kirche.“ Und ich bin immer noch sehr stolz darauf, an diesem besonderen Ort die Arbeit
  mit Kindern und Jugendlichen gestalten und begleiten zu dürfen.
  Wenn ich vom Spielplatz am Brunnenhof in den Jugendraum der Kirche komme, begrüßen mich die Tischtennisplatte
  und die Sofaecke. Ich spüre sofort, dass hier Leben ist. Ich bin nicht die erste Diakonin, die hier arbeitet.
  Dieser Ort mit seiner langen Tradition wurde schon von vielen Menschen durch ihre Arbeit geprägt. „Super“, denke
  ich immer wieder, „hier will auch ich eine lange Zeit wirken.“
  Als ich damals zum ersten Jugendtreff eingeladen wurde, wurde dieser noch ehrenamtlich geleitet. Ein paar
  Jugendlichen war ich schon begegnet, andere durfte ich neu kennenlernen. Schnell war die Sitzgruppe mit
  verschiedenen jungen Menschen belegt, einige sagten nur kurz: „Hallo“, andere blieben und wollten gleich mehr
  über mich wissen. Ich fühlte mich sofort wohl und aufgenommen.
  „Eigentlich wollten wir lieber die andere Bewerberin“, sagte mir eine Jugendliche irgendwann später einmal am
  Lagerfeuer, „aber jetzt bin ich froh, dass wir dich haben“. Bei der Teambesprechung im Zeltlager ist eben auch
  so eine Offenbarung möglich. Schön, dass so viel Vertrauen zwischen uns entstanden ist. 
  
  Die Friedenskirche bietet außer dem Seitenschiff für die Jugendlichen noch weitere Räume, die ich für meine
  Arbeit als Diakonin nutzen kann. Durch einen kleinen Flur kommt man in den Keller. Im Gewölbe unter der
  Sakristei stehen ein Tresen, eine Musikanlage und ein Kicker und es gibt ausreichend gemütliche
  Sitzgelegenheiten, alles sehr atmosphärisch. Eigentlich hatte ich mir vorgestellt, Osternächte und Andachten in
  diesem stimmungsvollen Raum zu feiern, aber es kam natürlich anders: Die Gemeindejugend will nämlich dort
  lieber zusammengekuschelt über Beamer und Leinwand Filme schauen oder Tischfußball-Turniere veranstalten. Und
  auch die jüngeren Kids nutzen den Raum auf ihre Weise. In der Kinderbibelwoche bauen sie sich aus den
  Schaumstoffsitzmöbeln ganze Schlösser und lassen sie dann laut kreischend einstürzen. Wunderbar!
  In dieser Gemeinde haben wir ausreichend Platz für Kinder und Jugendliche und damit können wir ihnen Freiräume
  für die eigene Entwicklung geben, für Neues und Fantasievolles: Räume zum Ausprobieren, Räume zum Schutz,
  Räume, in denen sie aufgefangen werden oder das Fliegen lernen können.
  
Anna Schaefer über Freiräume und Möglichkeiten zur Gestaltung in ihrer Arbeit mit Kindern und
  Jugendlichen in der Gemeinde Altona-Ost.
  
Kontakt 
  Diakonin Anna Schaefer
  jugendbuero@gemeinde-altona-ost.de